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Jährlich 1000 Tonnen ungenutzte biogene Reststoffe

Ellwangen, Oktober 2014. Die von BVB UG Consult konzipierte Potenzialanalyse der GOA für die Region Ostwürttemberg ergibt: Jährlich 1000 Tonnen ungenutzte biogene Reststoffe.

Lignocellulosehaltige Biomasse kann als Substitut für fossile Rohstoffe einen grundlegenden Beitrag zum Klimaschutz leisten. Vor dem Hintergrund zunehmender Nutzungskonflikte um den Ausbau der Biomassenutzung als Energie- und Rohstoffträger bietet sich die Erschließung bestehender Potenziale von lignocellulose-haltiger Biomasse für eine effiziente stoffliche Verwertung an. Nachhaltigkeitsgesichtspunkte legen nahe, die Möglichkeiten zur Etablierung eines Lignocellulose-Sekundärmarktes zu analysieren.

Ziel der Gesellschaft im Ostalbkreis für Abfallbewirtschaftung mbH (GOA) war es, eine Stoffstromanalyse für die Region Ostwürttemberg (Landkreise Ostalb und Heidenheim) zu erstellen, um festzustellen, in welchen Mengen und zu welchem Zeitpunkt Lignocellulose-Roh- und -Reststoffe vorhanden sind und in welcher Qualität diese anfallen. Dabei wird primär eine stoffliche Nutzung angestrebt. Erstmals sollen verschiedene stoffliche Nutzungsmöglichkeiten untersucht und in Hinblick auf die regionale Rohstoffversorgung bewertet werden. Die in Frage kommenden Stoffströme sind dadurch gekennzeichnet, dass sie nicht für die Nahrungsmittelversorgung geeignet sind und somit insbesondere den Konflikt der kontroversen Tank-Teller-Diskussion umgehen. Im Fokus der Potenzialanalyse standen kommunal sowie forst- und landwirtschaftlich anfallende Lignocellulose-Reststoffe. Die Datenerhebung erfolgte durch direkte Befragungen einerseits und indirekte Abschätzungen von Lignocellulose-Stoffströmen andererseits.

Zur Sicherstellung einer effizienten und wirtschaftlichen Nutzung vorhandener Potenziale ist die Qualität der zu Grunde liegenden Lignocellulose-Rohstoffe entscheidend. Den mengenbezogen größten Potenzialanteil haben – mit 26 % der erfassten Gesamtmenge – die Biogas-Gärreste. Bioabfall entspricht 17 % der ermittelten Trockenmasse, während der grasartige Gartenabfall 16 % ausmacht. Altholz stellt 10 % der lignocellulose-haltigen Stoffströme bereit. Weitere 10 % entfallen auf Abfälle aus der Holzbearbeitung. Der Mengenanteil von Rapsstroh beträgt 9 %. Es wurden 8 % an holzartigen Gartenabfällen identifiziert. Die Mengenströme an Straßen- und Schienenbegleitgrün liegen jeweils bei 2 %.

Aus diesen Ergebnissen wurden im Rahmen einer Senken-Analyse wirtschaftlich tragfähige Nutzungspfade für regionale Unternehmen der industriellen Bioökonomie wie die J. RETTENMAIER & SÖHNE (JRS) GmbH + Co. KG und die JELU-WERK Josef Ehrler GmbH & Co. KG skizziert. Feste Biomasse oder Lignocellulose-Rest- und -Koppelprodukte aus der Agrar-, Land-, Kommunal- und Forstwirtschaft sollen in Zukunft eine Alternative zu erdölbasierten Produkten bilden.

Die Potenzialanalyse wurde gefördert aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) aus dem Programm Cluster Forst und Holz des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg. Die Studie wurde im Rahmen des Netzwerkes biomastec, Arbeitsgruppe Stoffliche Nutzung von Biomasse, der BVB UG (Haftungsbeschränkt) konzipiert.

Zur nutzenbringenden Verwertung der Potenzialanalyse-Ergebnisse ist der Zuwendungsempfänger, die GOA, auf der Suche nach weiteren praktischen Umsetzungen zur Gewinnung von bio-basierten Produkten aus Abfallbioressourcen. Interessierte Unternehmen können sich direkt an GOA-Geschäftsführer Henry Forster oder Netzwerkmanager Dr. Larry Kuhn wenden. Die Studie ist hier zu finden.        

Ansprechpartner

Gesellschaft im Ostalbkreis für Abfallbewirtschaftung mbH – GOA
Geschäftsführer Henry Forster
Graf-von-Soden-Str. 7
73527 Schwäbisch Gmünd
Tel: (07171) 18 00 - 0
E-Mail: goa@so-einfach-gehts-netgoa-online.de

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E-Mail: dr.kuhn@so-einfach-gehts-netbvbug.de